Amb. 279.2° Folio 111 recto (Landauer I)

Material:Pergament  Blattmaße::H 298 x B 207  Wasserzeichen:---  Zustand:Das Blatt ist verschmutzt, das Bildfeld berieben und fleckig. Doppelblatt mit fol. 101 und mit diesem nach fol. 96/97 eingebunden. 

Maltechnik:Pinselmalerei auf Pergament  Farbauftrag:Wasser- und Temperafarben, Höhung in Rot.   Bildmaße:H 211 x B 202  Künstler:N.N.  Datierung:1633 

Literatur:---  Kommentar:In der Inschrift ist ausführlich dargelegt, dass der Bruder mit der Köchin die Ehe einging, die Stiftung verließ und sein Handwerk wieder aufnahm. Auslöser seien die Gerüchte um die Einziehung und Schließung der Stiftung gewesen. 

Transkription:Hanns Kößell Ein Drathzieher Ist Den 24 Julii im 1633 Jahr zu einem Zwölff brüederer an unnd uffgenuhmen worden seines Alters 63 Jahr.

Dahinter:
Die weillen nuhn, die redten, geweßen, alß solte die Stiefftung Ein gezogen werdten, unnd die brüder in Spithal zu Nehmen sampt der selben ein khumen hat dermahl kheiner in Spithal luest gehabt, hat sich solcher mit der Zwölffbrüederer Köchin in ehe geliebt eingelassen, unnd mit ein ander primo November Anno 1635 auß den Stieffthauß begeben unnd dreibt sein handwerckh wiederumb. 

Kommentar:Der erste Teilder Inschrift wurde nach der Aufnahme des Bruders in die Stiftung, der zweite Teil nach seinem Ausscheiden niedergeschrieben.  Datierung:1633; 1635  Technik:Schwarze Tinte 

Anmerkung:Oben rechts erscheinen in Tinte die Blattzählung "111" und eine "237.". 

Vorname(n):Hanns (Hans)  Nachname(n):Kößell (Kößel; Kössel) 

Brudernr.:---  Kategorie:Bruder  Beruf(e):Dratzieher (Drahtzieher)  Berufsgruppe(n):Metallverarbeitendes Gewerbe 

Herkunft:Nürnberg  Lebensdaten:Um 1570 - Nach 1635.11.01.  Krankheit(en):---  Todesursache:---  Todeszeitpunkt:---  Todesort:---  Bestattungsort:--- 

Aufnahmedatum:1633.07.24.  Aufnahmealter:63  Aufenthaltsdauer:2 Jahre, 3 Monate  Fürbitter:---  Wohnort:---  Ämter und Titel:---  Kommentar:Nach Gerüchten, die Landauersche Zwölfbrüderstiftung würde eingezogen und die Brüder in das Heilig-Geist-Spital verlegt, geht Kößell - sicher ohne Billigung der Stiftung - mit der Köchin die Ehe ein, verläßt mit ihr das Stiftungshaus und nimmt sein Handwerk wieder auf. 

Örtlichkeit:Innenraum  Einrichtung:Wandöffnung; Arbeitstisch; Ablage 

Körperhaltung:Stehend  Tätigkeit(en):Kößell steht in geknöpfter Jacke und mit weißem Kragen am Arbeitstisch und zieht mit Hilfe der Spule den Draht durch das am Tisch befestigte Zieheisen. Auf dem Tisch liegen Hammer, Zange und drei Ahlen.  Material(ien):Messing  Arbeitsgerät(e):Zieheisen; Hammer; Zange; Ahle  Erzeugniss(e):Draht 

Person(en):---